Sammlung Klaus Blochwitz -„Der ewig Suchende“

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Vita/ Lehrausbildung

Klaus Blochwitz wurde am 12.08.1934 in Berlin geboren und startete seine Kunstlaufbahn im Jahre 1953 zunächst an der Meisterschule für Kunsthandwerk in Berlin. In seiner 2-jährigen Ausbildung lernte Blochwitz überwiegend bei dem bedeutenden Bildhauer und dem in Deutschland wegweisenden Vorreiter auf dem Feld der Metallplastik Professor Hans Uhlmann.

1955 wechselte er, nach Abschluss zur Ausbildung zum Kunsthandwerker an die Hochschule für bildende Künste Berlin. Hier studierte er von 1955 bis 1961 wiederum bei Hans Uhlmann. Am 28.06.1960 wurde Klaus Blochwitz offiziell zum Meisterschüler durch den berühmten Bildhauer Karl Hartung ernannt, der als einer der bedeuteten deutschen Bildhauer des 20. Jahrhunderts gilt und durch seine Abstraktion in der Plastik große Anerkennung genoss.

Im Jahre 1968 setzte Klaus Blochwitz seinem Leben allzu früh ein Ende.

Studienbuch Vorderseite
1. & 2. Semester
4. & 5. Semester
7. & 8. Semester
9. & 10. Semester
11. Semester
Studienbuch Rückseite
Urkunde zum Meisterschüler
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Oevre

Bei der Betrachtung des Werkes Blochwitz wird dem Rezipienten schnell bewusst, dass Blochwitz sehr viele unterschiedliche Stil-Perioden innerhalb seiner kurzen Schaffenszeit durchlebt hat. Auch bei der Frage nach den Motiven und zentralen Themen, ist kein klarer Fokus erkennbar. Es scheint viel mehr der Fall zu sein, dass Blochwitz seither auf einer Suche war. Eine Suche, bei welcher Blochwitz verschiedenste Wege einschlug und welche für Ihn bis kurz vor seinen Tod 1968 ein permanentes Gefühl der Rastlosigkeit auslöste.

In seinen ersten Schaffensjahren von 1953 bis 1960 ist sein Werk stark von bildhauerischen Entwürfen geprägt. In dieser Zeit beschäftigte er sich außerdem mit geometrischen Form- und Farbspielen. Schon bald wandte sich der Künstler bildnerischer Gestaltung zu, indem er figürliches und Landschaften entwarf, die sich bald in der Expression verflüchtigen. 1960 entstanden seine ersten Ölgemälde, er wandte sich von der Bildhauerei ab und widmete sich der Malerei. In der Zeit bis 1964 entstanden sehr farbintensive Stillleben, Kompositionen, maritime und exotische Landschaften und Frauenportraits. Ab 1965 experimentierte Klaus Blochwitz unter anderem mit dem Collagieren von Bildern. Hierbei steht die Geschlechterfrage stark im Vordergrund und beschäftigt den Künstler intensiv. Ein wiederkehrendes Motiv stellt das Kreuz in dem Werk Blochwitz dar, welches auf seine holistische Ansicht des Lebens – von Geburt bis hin zu dem Tod – hinweist. Prägend war außerdem der Vietnamkrieg, welcher ab 1968 durch mehrere Kriegsbilder in sein Werk Einzug erhielt.

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In seiner späteren Schaffensphase verflüchtigte sich die Anatomie der dargestellten Körper (speziell die weiblichen Körper) in eine Wolkenbildung, die sich immer mehr verstärkt und zum Mittelpunkt seiner Gemälde wird. Es scheint, als habe Blochwitz – der ewig Suchende – seine komplexen Themenwelten in Wolken auflösen lassen. Die Vermutung, dass Blochwitz hierdurch seiner Rastlosigkeit ein Ende bereiten konnte und der Freitod im Jahre 1968 in Verbindung mit der Einkehr dieses Stilmittels steht, lässt sich lediglich mutmaßen und nicht validieren, kann jedoch durchaus bei Betrachtung seines Werkes aufgestellt werden. Die Fragen, ob sich Klaus Blochwitz weiterhin auf der Suche befunden hat, die Auflösung der Motive in Wolken sein eigenes Schicksal symbolisiert und ob die unterschiedlichen Perioden als Nebenwege seiner Suche deklariert werden können, muss jedoch jeder für sich selbst beantworten. In diesem Sinne laden wir Sie herzlich ein,  sich eine eigene Meinung über Blochwitz und sein Werk zu bilden!

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Die Sammlung Blochwitz

Der Nachlass von Klaus Blochwitz umfasst Werke aus den Jahren 1954 bis 1968. Hierbei handelt es sich um Werke, welche auf unterschiedlichsten Materialen geschaffen worden sind. Jedes Werk ist signiert, datiert, nummeriert, mit einem Nachlassstempel versehen und im Werksverzeichnis aufgenommen worden. Bei Interesse an einer digitalen Version des ganzen Werksverzeichnises können Sie gerne den Kontakt mit uns aufnehmen.

Wie sich das Werk Blochwitz zukünftig entwickeln wird bleibt ungewiss. Es existiert bereits eine Sammlerschaft, welche den kunsthistorischen Wert und die Qualität seiner Bilder wertschätzt. Die Betrachtung der Lehrmeister und MitstudentInnen von Klaus Blochwitz unterstreicht erneut die Tatsache, dass der Kunstmarkt das Potential Blochwitz in seiner Gänze noch nicht erkannt hat. Das schlummernde Potential wird vor allem deutlich wenn man die Karriere andere Schüler von Uhlmann und Hartung ansieht. Ein  internationalen Ansehen haben die Uhlmann Schüler Pit Kroke (1936-2016)/ Skulpturen im öffentlichen Raum u.a. NewYork, Bologna und Berlin; „Geschwisterwand“ im Willy-Brand-Haus/, Heinrich Brummack (1936-2018)/ Documenta 8, Villa-Massimo-Preis, Villa-Romana-Preis/ und E.R. Nele (1932)/ Goldmedaille Triennale Mailand, Mahnmal: „Die Rampe“ errungen. Als wohl bekanntester Schüler von Karl Hartung, der Blochwitz 1960 zum Meisterschüler ernannte, zählt der Bildhauer, Maler und Schriftsteller Günter Grass (1927-2015), der die Welt bis heute in Atem hält.

Verfügbare Werke auf Leinwand/ Hartfaser: 

Verfügbare Werke auf Papier: